Umsatz: 8,47 Milliarden CHF (Stand Geschäftsjahr 2022/23)

Mitarbeiter: ca. 13.000 (Stand Geschäftsjahr 2022/23)

Hauptsitz: Zürich, Schweiz

Barry Callebaut: Ein führendes Unternehmen in der Schokoladen- und Kakaoindustrie

Barry Callebaut ist ein weltweit führendes Unternehmen in der Schokoladen- und Kakaoindustrie. Mit einer breiten Palette von Produkten beliefert Barry Callebaut Kunden in über 140 Ländern weltweit. Das Unternehmen verfügt über ein umfangreiches Netzwerk von Produktionsstätten und Innovationszentren.

Mit einem starken Fokus auf Nachhaltigkeit engagiert sich das Unternehmen für den verantwortungsbewussten Anbau von Kakao und die Förderung sozialer Projekte in den Anbaugebieten. Barry Callebaut ist bestrebt, seine Position als Branchenführer weiter auszubauen.

Der Schweizer Schokolade- und Kakaohersteller ist nach einem coronabedingten Umsatzrückgang im Geschäftsjahr 2019/20 zu Umsatz- und Gewinnwachstum zurückgekehrt. Die Verkaufserlöse stiegen nach Firmenangaben währungsbereinigt im Geschäftsjahr 2022/23 um 3,8 % auf 8,47 Mrd. Franken.

Statistik: Nettoumsatz von Barry Callebaut weltweit in den Geschäftsjahren 2005/06 bis 2022/23 (in Millionen CHF)

Mit diesem Umsatz konnte im gleichen Geschäftsjahr ein Konzerngewinn von rund 443,1 Millionen Schweizer Franken erzielt werden.

Statistik: Gewinn von Barry Callebaut in den Geschäftsjahren 2005/06 bis 2022/23 (in Millionen CHF)

Die Geschichte von Barry Callebaut: Ein Unternehmen im Wandel

Die Ursprünge des Unternehmens reichen bis ins Jahr 1850 zurück, als Eugène Callebaut im belgischen Wieze eine Brauerei gründete. Unter der Leitung seines Enkels Octaaf Callebaut begann das Unternehmen 1911 mit der Produktion von Schokoriegeln. Im Jahr 1920 wurde das Portfolio um die Herstellung von Kuvertüre erweitert. Die Fusion mit dem französischen Schokoladenunternehmen Cacao Barry im Jahr 1996 war ein wichtiger Meilenstein, aus dem das Unternehmen Barry Callebaut entstand.

Wachstum und Innovation: Ein Blick auf die Erfolgsfaktoren

Seit der Fusion im Jahr 1996 hat der Konzern eine beeindruckende Wachstums- und Expansionsgeschichte geschrieben. Durch geografische Expansion sowie strategische Partnerschaften baute das Unternehmen seine Marktpräsenz aus. Darunter die Übernahme von Unternehmen wie Carma AG, Stollwerck-Gruppe und la Morella nuts.

Ehrgeizige Wachstumsstrategie

Das Schokoladenunternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, den globalen Kakao- und Schokoladenmarkt kontinuierlich zu übertreffen. Die ehrgeizige Wachstumsstrategie stützt sich dabei auf 2 Pfeiler:

Expansion: Vielfältige Ansätze zur globalen Marktpräsenz

Die Expansion des Geschäfts beruht auf drei Wachstumstreibern. Erstens strebt das Unternehmen eine verstärkte Präsenz auf Schwellenmärkten mit hohem Potenzial an, um das Wachstum zu diversifizieren. Zweitens setzt das Unternehmen auf Outsourcing-Verträge und strategische Partnerschaften, um die Marktpräsenz zu erweitern und zukünftige Wachstumsmöglichkeiten zu sichern. Drittens wird ein Fokus auf den Ausbau und die Konsolidierung des Geschäfts im Bereich Gourmet & Spezialitäten gelegt.

Innovation: Vorantreiben des Marktes durch kreative Lösungen

Barry Callebaut ist führend in der Entwicklung des Schokoladen- und Kakaomarkts. Die Produkte werden auch kreativ gestaltet. Dabei hat das Unternehmen eine breite Expertise im Bereich Sensorik, Zuckerreduktion und Kakao-Verarbeitung erreicht. Im Zentrum steht der Wunsch, möglichst viele Kundenwünsche zu erfüllen und einen hohen Mehrwert zu schaffen. Der Schokoladenkonzern hat weltweit mehrere Innovationszentren, die eine schnelle Reaktion auf Bedürfnisse ermöglichen.

Fabrik von Barry Callebaut mit einer Zufahrt bei der auf der rechten Seite einige Zypressen stehen
Roman Denisov/Bloomberg via Getty Images)

Die Herausforderungen der Schokoladenindustrie: Kinderarbeit und soziale Verantwortung

Das Harkin-Engel-Protokoll, unterzeichnet im September 2001 von Unternehmen der Schokoladenindustrie, darunter auch Barry Callebaut, hatte das ehrgeizige Ziel, die schlimmsten Formen von Kinderarbeit in der Kakaoindustrie bis 2008 zu beenden. Trotz dieser Bemühungen kam eine ARD-Reportage im Jahr 2010 zu dem alarmierenden Schluss, dass Unternehmen wie Mars Incorporated, Barry Callebaut und Nestlé weiterhin Kinderarbeit „zumindest dulden“. Eine Evaluierung der Tulane-Universität im Jahr 2011 ergab, dass keine der im Harkin-Engel-Protokoll genannten Maßnahmen vollständig umgesetzt wurde.

Fortschritte und Herausforderungen in der sozialen Verantwortung von Barry Callebaut

Barry Callebaut hat sich verpflichtet, Kinderarbeit aus seiner Lieferkette zu verbannen, wie im Geschäftsbericht von 2019 festgehalten. Obwohl die „Chocolate Scorecard“ 2022 dem Unternehmen bescheinigte, dass es „gute Richtlinien“ zur Kinderarbeit etabliert habe, wurde es insgesamt nur auf Rang 24 von 35 Unternehmen eingestuft. Kritikpunkte waren unter anderem die Transparenz, der Lebensunterhalt der Bauern, die Agroforstwirtschaft und insbesondere das agrochemische Management. Im Jahr 2023 revidierte das Unternehmen sein Ziel, Kinderarbeit vollständig aus seiner Lieferkette zu verbannen, und verlagerte den Fokus auf die Menschenrechts-Due-Diligence, um identifizierte Fälle von Kinderarbeit zu beheben.


Barry Callebaut steht oftmals als Synonym für unermüdlichen Erfolg in der Schokoladenindustrie. Die Zukunft des Unternehmens wird sich hoffentlich damit auch weiterhin von der Schokoladenseite zeigen.