Eines haben wahrscheinlich alle Personen in Führungspositionen in Bezug auf ihre Mitarbeiter gemeinsam: das Ziel, ein funktionierendes Team aufzubauen und dieses sicher durch jede Krise zu führen. Die feinen Unterschiede liegen dann sehr wohl in der Methode, dieses Ziel zu erreichen. Firmen.info hat 7 verschiedene Führungsstile von Top-Managern näher beleuchtet.

Ein guter Leader versteht es, sein Team zu Höchstleistungen zu motivieren und dem Unternehmen dadurch zu mehr Wachstum und Profit zu verhelfen. Dabei gibt es nicht „den einen richtigen Führungsstil”. Eine früchtetragende Mitarbeiterführung ist immer abhängig von den unterschiedlichen Charakteren der einzelnen Teammitglieder, der Unternehmensstruktur sowie den Stärken und Präferenzen des Leaders.

Was eine Person in leitender Funktion jedoch immer im “Skills-Paket” haben sollte:  Vorbildfunktion, Selbstbewusstsein, Selbstreflektion, Motivation, Verantwortungsbewusstsein.

#1: Der autoritäre Führungsstil

Ein autoritärer Leader präsentiert sich selbstbewusst und kommuniziert klar und direkt. Arbeitsprozesse und Strukturen definiert er klar. Ebenso verständlich werden Regeln und Ziele festgelegt.

Die Vorteile: 

  • Klare Formulierungen 
  • Probleme können oft sehr schnell gelöst werden
  • Ziemlich krisenresistent

Die Nachteile: 

  • Oft kein „out of the box“-Denken 
  • Wenig Platz für Kreativität und Spielraum
  • Meist innovationsscheu

Ein autoritärer Führungsstil ist empfehlenswert:

  • In Krankenhäusern
  • Bei Polizei, Militär und Justiz
  • Bei der Feuerwehr
  • Im Flugverkehr
  • In Kriseninterventionseinrichtungen

#2: Der authentische Führungsstil

Offenheit – Ehrlichkeit – Authentizität. Diese Merkmale kennzeichnen einen authentischen Leader. Fehler und Schwächen werden offen kommuniziert. Auch den Mitarbeitern gegenüber. Auf Mitarbeiter wirkt der authentische Leader damit oft besonders zugänglich und menschlich.  


Vorteile:

  • Eine gute Balance aus strategischer Führung und Empathie 
  • Emotionale Bindung zwischen Mitarbeitern und Leader  
  • Höhere Vertrauensbasis

Nachteile:

  • Emotionen könnten als Schwäche interpretiert werden 
  • Manchmal führt ein lockerer Umgang zu weniger Respekt

Ein authentischer Leader bewährt sich oft bei Mitarbeitern:

  • Die auf Menschlichkeit und Kommunikation auf Augenhöhe Wert legen
  • Die flache Hierarchien bevorzugen
  • Die sich in einem familiären Umfeld wohl fühlen 

#3: Der Frontläufer

Einen Leader, der diesen Führungsstil bevorzugt, kennzeichnet der Hang zum Perfektionismus. Er lebt die Vorbildfunktion, ist immer an der “Front” und setzt sich zu 110 % für sein Unternehmen ein. 

Ein wichtiges Kriterium für ihn ist die Produktivität. Der Frontläufer ist darum bemüht, neue Maßstäbe zu setzen. Weiterbildung und Weiterentwicklung stehen auf seiner Prioritätenliste. Besonders erfolgreich funktioniert dieses Führungsmodell in hochqualifizierten Gruppen.

Vorteile:

  • Hohes Potenzial, Mitarbeiter zu motivieren
  • Hands-on-Mentalität und Genauigkeit tragen zum Wachstum bei
  • Laufende Verbesserungen, u.a. durch kontinuierliche Weiterbildung 

Nachteile:

  • Wenig Spielraum für Mitarbeiter-Ideen
  • Potenziale könnten dadurch übersehen werden

Dieser Führungsstil ist gut geeignet für:

  • Motivierte Mitarbeiter, die nach Perfektion streben
  • Mitarbeiter, die sich an einem Vorbild orientieren wollen
  • Mitarbeiter, die gerne geleitet werden, anstatt selbst Ideen einzubringen

#5: Der Coach 

Ein Leader, der als Coach auftritt, nimmt eine unterstützende Rolle ein. Er strebt danach, sein Team beratend zu managen. Konkrete Vorgaben sucht man vergebens. Vielmehr tritt dieser Leader-Typ in eine direkte Kommunikation mit seinen Mitarbeitern und setzt gemeinsam mit ihnen individuelle Ziele, abgestimmt auf deren Fähigkeiten und Interessen.  

Vorteile:

  • Die Weiterentwicklung der Mitarbeiter wird groß geschrieben. Sie können ihr Potenzial voll entfalten und ausspielen
  • Kompetenzen werden individuell passend verteilt
  • Mitarbeiter fühlen sich verstanden, was sich in Form von Respekt, Motivation und erfolgreichen Ergebnissen widerspiegelt

Nachteile:

  • In einem großen Team aufgrund der Anzahl der Mitarbeiter oft schwer anwendbar

Dieser Führungsstil ist besonders gut geeignet:

  • Bei flachen Hierarchien
  • Einem kleinen bis mittelgroßen Team
  • Mitarbeitern, die ihr Potential ausleben und weiterentwickeln wollen

#6: Der kooperative Führungsstil

Teamspirit ist für den kooperativen Leader ein wichtiger Faktor. Den Ideen, Empfindungen und Ansichten seiner Mitarbeiter schenkt er stets Gehör. Die Meinung des Teams fließt in seine Entscheidungen mit ein. Oft dürfen Mitarbeiter auch eigenständig oder in Teams Entscheidungen treffen.  


Vorteile:

  • Mitarbeiter fühlen sich aktiv eingebunden und dürfen bis zu einem gewissen Grad mitbestimmen
  • Durch die Kooperation mit den Mitarbeitern, wird deren Motivation und Potenzial gefördert
  • Hohe Compliance: Vorgaben werden in der Regel eingehalten, da sie von der Gruppe mit festgesetzt wurden  

Nachteile:

  • Entscheidungen sind oft langwierig, da sie gemeinsam diskutiert werden
  • Dadurch leidet die Effizienz
  • Unterschiedliche Meinungen der Teammitglieder kann zu internen Konkurrenzdenken führen 

Geeignet ist dieser Führungsstil:

  • Bei Mitarbeitern, die produktive Ideen kommunizieren können
  • In Unternehmen mit flachen Hierarchien
  • Bei Mitarbeitern, die Wert auf eine Kommunikation auf Augenhöhe legen
  • Bei Mitarbeitern, deren Konkurrenzdenken nicht zu negativen Auswirkungen und Spaltungen führt

#7: Der demokratische Führungsstil

Das Wort Feedback zieht sich wie ein roter Faden durch den demokratischen Führungsstil. Es wird stets auf Feedbackrunden und Rücksprachen mit den Mitarbeitern Wert gelegt.
Auch unter den Mitarbeitern selbst regt der demokratische Leader zu Kommunikation und Austausch an. So soll der Teamzusammenhalt besonders gestärkt werden.

Vorteile:

  • Kommunikation und Feedbackrunden sorgen für Klarheit
  • Die Mitarbeiterzufriedenheit ist meist hoch
  • Die Mitarbeiter entwickeln eine besondere Verbundenheit zum Vorgesetzten
  • Die Fluktuationsrate ist eher niedrig


Nachteile:

  • Nicht geeignet, wenn es darum geht, schnelle oder spezifische Entscheidungen treffen zu müssen
  • Hoher Zeitaufwand
  • Unterschiedliche Meinungen können zu langen Diskussionen, eventuell sogar zu Streitereien führen und den Wachstumsprozess behindern

Dieser Führungsstil bewährt sich: 

  • Bei Mitarbeitern, die interne Kommunikation schätzen
  • Bei Mitarbeitern, die mit ihren Ideen produktiv mitwirken wollen
  • Bei Mitarbeitern, die Feedbackrunden brauchen, um beispielsweise ihre eigenen Stärken und Schwächen erkennen zu können

Resümee

Der ideale Führungsstil ist immer ein Zusammenspiel aus mehreren Personen und Situationen und lässt sich daher nur individuell bestimmen. Wichtig ist in jedem Fall, sich weniger darauf zu fokussieren, etwaige Schwäche auszugleichen, sondern seine Stärken und jene der Mitarbeiter kontinuierlich auszubauen.