Lange mussten die Fahrradfreunde von Apple warten. 2020 war die heißersehnte App bereits in den Staaten mit iOS14 eingeführt worden. Jetzt hat es Apples Fahrradnavigation auch nach Deutschland geschafft. Den Wettstreit mit Google hat Apple bereits seit 2013 verloren – doch was hat es mit der neuen App von Apple auf sich? Die neue Karten-App von Apple führt Radfahrer mit der Fahrradnavigation jetzt an ihr Ziel und wird in einigen Städten auch über eine aufwändige 3D-Grafik angezeigt. Hat sich das lange Warten ausgezahlt?
Die neue App nimmt Rücksicht auf die spezifischen Bedürfnisse des Radfahrers. Die Nutzung eines Navigations-Systems ist heute beim Auto genauso wie beim Radfahren zum Standard oder zur liebgewonnenen Gewohnheit geworden. Ganz ohne kann man sich das gar nicht mehr vorstellen. Seit kurzem kann nun auch auf die Karten-App von Apple zugegriffen werden.
Die Navigation ist seit 17. Jänner in Deutschland verfügbar. Apples Fahrradnavigation beinhaltet Fahrradrouten, die mittels iPhone genutzt werden können. Google hatte diese Funktionen bereits seit einigen Jahren. Natürlich wurden die technischen Features in all den Jahren auch kontinuierlich weiterentwickelt. Die Kundenzufriedenheit ist sehr hoch.
Wobei unterstützt die App genau?
Eine wichtige Funktion, die nun von der App übernommen werden kann, ist die Planung fahrradfreundlicher Routen. Die umfangreiche Recherche, die mit der Entwicklung dieser App einhergeht, hat drei Filter ergeben, die dem User besonders wichtig sind. Frei nach Apple Manier wird auch hier die Kundenfreundlichkeit ins Zentrum der Entwicklungen gestellt. Als Ergebnis werden
- das Höhenprofil,
- die Verkehrslage sowie
- die Steigungen
präsentiert und bei der Apple Fahrradnavigation verwendet. Steile Anstiege können somit vermieden werden. Die entsprechenden Fahrradrouten können individuell, je nachdem, welche Wünsche verfolgt werden, geplant werden.
Apples Fahrradnavigation ermöglicht Routenplanung
Das iPhone oder die Apple Watch begleiten zukünftig die Radfahrer auf dem richtigen Weg. Die Routen können entlang von Radwegen geplant werden oder auch entlang fahrradfreundlicher Straßen. Es gibt von Apple meistens verschiedene Optionen zur Auswahl. Je nachdem, welche Option ausgewählt wird, erhalten die Nutzer bei der Planung jeweils eine Vorschau.
Diese Vorschau zeigt, welche Steigungen zu erwarten sind, welche Höhendifferenz in Summe bewältigt werden muss. Weiters zeigt die App auch übersichtlich an, über welche Arten von Straßen die Tour führt. Es ist bei der Planung nicht unwesentlich zu wissen, ob die Tour über eine asphaltierte Straße führt oder doch über eine unbefestigte Schotterstraße. In Summe bieten diese unterschiedlichen Funktionen eine sehr gute Entscheidungsgrundlage für die eine oder andere Route an.
3D jetzt auch auf dem iPhone
Detaillierte Darstellungen und Ansichten von Fahrbahnmarkierungen und sogar von einzelnen Bäumen sind nun auch in 3D-Grafiken in einzelnen Städten verfügbar. Zu den hoffentlich glücklichen Startern gehören Berlin, Hamburg, und München. Damit diese 3D-Grafiken funktionieren können, erfasste Apple in den vergangenen Jahren die Straßen mit Kameras und Laser-Radar. Niemandem ist es wohl aufgefallen, das Ergebnis beeindruckt die User aber sicherlich.
Immer mehr digitale Karten
Grundsätzlich haben die digitalen Karten in den vergangenen Jahren an zentraler Bedeutung gewonnen und sind für Smartphone-Anwender sehr wichtig geworden. Früher hat Apple bei seinem iPhone auch auf Google Karten zurückgegriffen. Doch die Konkurrenz wurde immer stärker und Apple wollte Unabhängigkeit. Daher bietet Apple seit mehr als einem Jahrzehnt ein eigenes Angebot an. Google hatte bereits im Jahr 2013 die Möglichkeit angeboten, über Google Maps auch Fahrradrouten zu planen. Die Vorgehensweise war wie bei Google üblich wieder sehr klug gewählt. Google hat sich mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) zusammengetan. Mit dieser Kooperation ist es Google gelungen, Daten für eine Streckenlänge von 250.000 Kilometern zu bekommen.
Digitale Karten sind auch eine Schlüsselrolle für Dienste wie Carplay und Android Auto, mit denen Apple und Google Autoherstellern den Platz in den Infotainment-Anlagen von Fahrzeugen schon mehr als streitig gemacht haben. Die Innovationen, die hier umgesetzt werden, kennen wohl auch keine Grenzen. Apples Fahrradnavigation wird bald auch in anderen europäischen Ländern verfügbar sein.
Ist Apples Fahrradnavigation auch für Fußgänger interessant?
Auch Fußgänger profitieren von der neuen Apple-App. Mit dem entsprechenden Update macht Apple auch für weitere deutsche Städte die Funktion verfügbar, mit der Fußgänger auf die iPhone-Kamera zugreifen können, um sich auf einer Kreuzung zu orientieren und auf dem Bildschirm die Route anzeigen zu lassen. In diesen zukünftigen Entwicklungen stecken auch für heimische Start-ups große Potenziale. Mit ein wenig Mut kann man hier erfolgreich sein.
Apple arbeitet auch noch an einer Brille, die unter anderem Routen-Anweisungen ins Blickfeld des Nutzers einblenden kann. Diese Entwicklung wird jedoch noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen.
Früher hat Steve Jobs gesagt: „Wenn der Anwender ein Problem hat, dann ist es unser Problem!“ Seine Nachfolger werden sich sicher auch daranhalten und alles daran setzen, die neue App in diesem Sinne weiterzuentwickeln.