Umsatz: rund 9,5 bis 9,9 Mrd. Euro (Erwartung 2024/25)
Mitarbeiter: 19.204 (Stand 2023/24)
Unternehmenssitz: Mannheim, Deutschland
Die Südzucker AG ist Europas größter Zuckerproduzent und weltweit einer der führenden Hersteller im Bereich Zucker und Bioethanol. Das 1926 in Mannheim gegründete Unternehmen entstand aus dem Zusammenschluss mehrerer regionaler Zuckerfabriken. Seitdem hat sich Südzucker von einem traditionellen Zuckerhersteller zu einem breit aufgestellten Nahrungsmittelkonzern entwickelt, dessen Produktpalette von Zucker über Tiefkühlprodukte bis zu Bioethanol reicht.
Geschichte und Entwicklung von Südzucker
Die Geschichte der Südzucker AG begann in den 1920er Jahren, als sich fünf Zuckerfabriken zusammenschlossen, um durch gemeinsame Stärke den Markt zu erobern. Die Fusion dieser Fabriken – Waghäusel, Frankenthal, Offstein, Heilbronn und Stuttgart – legte den Grundstein für das heutige Unternehmen. „Die Gründungsidee, die Kräfte zu bündeln, prägt uns bis heute“, betont der Vorstandsvorsitzende Niels Pörksen.
Seit den Anfängen hat sich Südzucker stetig weiterentwickelt: Die Übernahme der Zuckerfabrik Franken GmbH 1988 und der Bau der Bioethanolanlage in Zeitz im Jahr 2005 zeigen den Mut des Unternehmens, neue Wege zu gehen und sein Portfolio zu erweitern. Heute betreibt Südzucker Fabriken in zehn europäischen Ländern und ist eine der Säulen der europäischen Lebensmittelindustrie.
Südzucker: Umsatzentwicklung und aktuelle Ertragslage
Die Statistik zur Umsatzentwicklung der Südzucker AG verdeutlicht das langfristige Wachstum und die starke Position am Markt. Im Geschäftsjahr 2023/24 erzielte Südzucker einen Jahresgewinn von rund 648 Millionen Euro, was die gesunde Basis und den Erfolgskurs des Unternehmens unterstreicht. Doch die Geschäftszahlen schwanken stark, bedingt durch eine volatile Marktlage und geopolitische Einflüsse.
Im laufenden Geschäftsjahr 2024/25 erwartet das Unternehmen einen Konzernumsatz zwischen 9,5 und 9,9 Milliarden Euro. „Wir bleiben vorsichtig optimistisch“, heißt es aus der Unternehmensführung, die jedoch aufgrund eines verhaltenen Starts ins dritte Quartal und der unsicheren Marktlage ihre Prognose angepasst hat.
Herausforderungen und externe Einflüsse
Die Südzucker AG sieht sich in einem zunehmend unsicheren Marktumfeld. Der Ukraine-Krieg verstärkt die Unsicherheit auf Absatz- und Beschaffungsmärkten. Auch die Freihandelsregelung der EU für Agrarimporte aus der Ukraine wirkt sich auf die Marktbedingungen aus.
Internationale Spannungen, wie der jüngste Konflikt im Nahen Osten, zwingen das Unternehmen dazu, vorsichtig zu planen. „Wir sind darauf eingestellt, flexibel auf Marktentwicklungen zu reagieren“, betont die Unternehmensleitung, auch wenn die Auswirkungen dieser Krisen schwer absehbar sind und die gesamte Branche betreffen.
Nachhaltige Investitionen und Zukunftsstrategien von Südzucker
Trotz der schwierigen Lage setzt der Konzern auf nachhaltiges Wachstum. Ein Paradebeispiel ist die Bioethanolanlage in Zeitz, die seit 2005 in Betrieb ist. Hier werden jährlich 260.000 Kubikmeter Bioethanol produziert, das als Kraftstoffzusatz und Futtermittelbasis dient.
Die Anlage zeigt, wie Südzucker den klassischen Zuckermarkt erweitert und neue Wege in der Energieerzeugung einschlägt. „Unsere Strategie ist es, Nachhaltigkeit aktiv zu gestalten“, erklärt das Unternehmen, das sich durch solche Investitionen zukunftssicher aufstellt und über den klassischen Zuckermarkt hinausdenkt.
Die Südzucker AG konnte in allen Unternehmensbereichen insgesamt im Geschäftsjahr 2023/24 weltweit 19.204 Mitarbeiter anstellen.
Finanzielle Stabilität und Marktposition
Das Unternehmen zeigt sich finanziell stabil und vorbereitet auf die Herausforderungen des Marktes. Mit einem diversifizierten Portfolio, das auf Nachhaltigkeit und Innovationskraft setzt, ist Südzucker stark im europäischen Nahrungsmittelmarkt verankert.
Aktuelle Entwicklungen und Ausblick
Angesichts der wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten verfolgt Südzucker konsequent seine „2026 PLUS“-Strategie, die auf eine stärkere Diversifizierung und nachhaltige Marktpositionierung abzielt. Neben dem Ausbau der pflanzlichen Proteine und der Herstellung biobasierter Chemikalien plant das Unternehmen Investitionen in Zukunftsprojekte wie die Produktion nachhaltiger Lebensmittelzusätze und pflanzenbasierter Inhaltsstoffe, um den Anforderungen einer wachsenden Nachfrage nach umweltfreundlichen Lösungen gerecht zu werden.