Umsatz: 1,847 Milliarden Euro (Stand 2023)

Mitarbeiter: 6.907 (Stand 2023)

Unternehmenssitz: Taufkirchen in der Nähe von München

Unternehmensentwicklung von HENSOLDT

HENSOLDT ist ein Pionier für Technologie und Innovation in der Verteidigungs- und Sicherheitselektronik. Der Firmensitz befindet sich in Taufkirchen in der Nähe von München. Die Wurzeln von HENSOLDT reichen zurück zu namhaften Unternehmen wie AEG, DASA, Dornier und Zeiss. Die HENSOLDT AG entstand aus der Elektroniksparte des Rüstungsgeschäftes von Airbus.

Die Übernahme von Airbus-Anteilen durch den US-amerikanischen Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) im Jahr 2017 war der Startpunkt für HENSOLDTs eigenständiges Agieren. Später kaufte das Unternehmen den verbleibenden Anteil von Airbus. Die Namensgebung „HENSOLDT“ ehrt Moritz Carl Hensoldt, einen deutschen Vorreiter der Optik und Feinmechanik des 19. Jahrhunderts.

HENSOLDT ging im Jahr 2020 an die Börse

Die HENSOLDT AG ging im Jahr 2020 an die Börse und wurde schnell Teil des SDAX und später des MDAX. Die Bundesregierung Deutschlands erwarb aus sicherheitspolitischen Gründen eine Option zum Kauf von Anteilen des Unternehmens. Des Weiteren erwarb der italienische Rüstungskonzern Leonardo S.p.A. eine signifikante Beteiligung an HENSOLDT.

Messestand der Firma HENSOLDT mit grünem Rand um den Eingang und viele Menschen mit Anzügen und Mundschutzmasken
Chris Jung/NurPhoto via Getty Images

Produktbereiche

Radare: HENSOLDT entwickelt und fertigt Radare für verschiedene Zwecke, von der Flugsicherung bis zur Luftverteidigung. Diese Systeme finden Anwendung auf Plattformen wie dem Eurofighter Typhoon und werden weltweit eingesetzt. HENSOLDT ist auch in der Modernisierung von Radarinfrastruktur aktiv.

Optronik: Das Unternehmen produziert optische und optronische Geräte für militärische und zivile Anwendungen. Diese reichen von Tagsichtkameras bis hin zu Wärmebildgeräten und werden auf verschiedenen Plattformen wie Kampfflugzeugen, U-Booten und Drohnen eingesetzt.

Avionik: HENSOLDT bietet Avioniksysteme für militärische und zivile Anwendungen, darunter Lageerfassungssysteme und Missionscomputer. Eingesetzt werden sie bei Kampfflugzeugen, Transportflugzeugen und Hubschraubern verschiedener Typen.

Elektronische Kampfführung: Das Unternehmen entwickelt Systeme zur Erfassung und Auswertung von Radar- und Funksignalen sowie Störsysteme zum Schutz vor Raketenangriffen und improvisierten Bomben. Produkte wie MUSS bieten elektronischen Schutz für Panzerfahrzeuge.

Insgesamt hat sich HENSOLDT als ein führender Anbieter von Sensortechnologie in der Rüstungsindustrie etabliert. Das Portfolio an hochspezialisierten Produkten für unterschiedliche Anwendungen ist sehr breit.

Gute Umsatzentwicklung im vergangenen Jahr

HENSOLDT hat im vergangenen Jahr ein dickes Umsatzplus erwirtschaftet. Die Firma profitierte dabei vom Krieg gegen die Ukraine. Im Jahr 2023 machte das Unternehmen einen Umsatz von rund 1,847 Milliarden Euro. Damit gehört HENSOLDT auch zu den wertvollsten deutschen Unternehmen im Jahr 2024.

Statistik: Umsatz der HENSOLD AG von 2019 bis 2023 (in Millionen Euro)

Das Werk in der Ulmer Weststadt spielt dabei eine zentrale Rolle. Mit den rund 2.300 Beschäftigten allein in Ulm werden dort viele Produkte hergestellt. Im Herbst 2023 lieferte HENSOLDT das erste von vier Luftverteidigungssystemen ins Krisengebiet der Ukraine. Allein dieser Deal brachte dem Konzern ein Volumen von 60 Millionen Euro. Ein weiteres Großprojekt ist die Entwicklung eines neuen Radars für das Kampfflugzeug Eurofighter sowie die Arbeiten an einem Luftaufklärungssystem namens Pegasus.

Neuer CEO Oliver Dörre

Seit dem 1. Januar 2024 ist Oliver Dörre Mitglied des Vorstands und seit dem 1. April 2024 auch CEO der HENSOLDT AG. Dörre war seit 2021 CEO und Vorsitzender der Geschäftsführung von Thales Deutschland, wo er bereits von 2016 bis 2020 als VP Sales & Marketing/Key Account Executive des Vertriebsteams tätig war. Zuvor sammelte Dörre fünf Jahre Erfahrung bei der Frequentis AG in Deutschland, Österreich und den USA. Er war international verantwortlich für den Militärvertrieb und auch für das Projekt- und Produktmanagement sowie die Entwicklung im Bereich Defence. Oliver Dörre studierte an der Bundeswehruniversität München und schloss sein Studium als Diplom-Informatiker ab. Dörre hat ein ambitioniertes Ziel: Alle 5 Jahre möchte er den Umsatz verdoppeln.

Veränderungen im Vorstand

HENSOLDT hatte bereits im vergangenen Jahr größere Veränderungen im Vorstand vorgenommen. So hat auch Christian Ladurner das Amt des Finanzchefs übernommen. Der frühere Airbus Manager Lars Immisch ist neuer Personalchef geworden. Auch Celia Pelaz ist neu im Team. Sie ist bereits seit Juli 2021 als Strategiechefin zuständig.

Zukunft von HENSOLDT

Kaum ein anderes deutsches Rüstungsunternehmen wächst so schnell wie der Radarspezialist. Jedes Jahr werden mindestens 500 neue Mitarbeiter eingestellt. Die Auftragsbücher sind mit Aufträgen weit über 6 Milliarden Euro gefüllt. Ab 2029 möchte das Unternehmen vier Milliarden Euro Umsatz machen. Laut Dörre wird KI auch zur Schlüsselfähigkeit in der Rüstung werden.