„Es fährt ein knallroter Autobus…!“ ist ein bekanntes Kinderlied. Heute sind die Busse von Flix nicht rot, sondern grün, dafür fahren sehr viele davon und sind äußerst erfolgreich. Seit der Liberalisierung des Marktes ist der FlixBus auf den Autobahnen nicht mehr wegzudenken. Mehr als 90 Prozent des Marktes sind im Besitz der grünen Flotte. Die einen feiern die Gründer für ihren Erfolg, andere betrachten sie als gnadenlose Monopolisten. Die drei Gründer haben ein gigantisches Reise-Imperium aufgebaut. Aggressive Strategien haben FlixBus zum Erfolg gebracht. Wer steht hinter dem Unternehmen und warum können so günstige Bustickets angeboten werden?

Wie bei vielen Unternehmen steht am Anfang eine Vision. Das Reisen sollte flexibler und bezahlbarer werden. Aus dieser Vision hat sich das erfolgreiche Mobilunternehmen Flixmobility entwickelt. Zu Beginn war es Ziel,  ein führender Anbieter in Deutschland zu werden. Mittlerweile wächst das Unternehmen in ganz Europa. Derzeit werden über 3.000 Mitarbeiter in 40 verschiedenen Ländern beschäftigt. In Summe chauffiert das Unternehmen über 60 Millionen Kunden weltweit pro Jahr. 

Flix Bus ist günstig

Alles begann mit einem Start-up

Andrè Schwämmlein hatte die ursprüngliche Idee für die Gründung des Unternehmens. Der Wunsch, etwas eigenes zu machen, war eine starke Triebfeder. Es war von Anfang an klar, dass voll auf Digitalisierung gesetzt werden muss. Eine zentrale Online-Vertriebsplattform war einer der Schlüssel zum Erfolg. Andrè Schwämmlein, Daniel Krauss und Jochen Engert gründeten gemeinsam das Unternehmen Flixbus. 

Diese Idee entstand bereits im Jahr 2009 und wurde in den nächsten drei Jahren immer wieder diskutiert. Im Jahr 2012 gab die Regierung bekannt, dass innerhalb des Personenbeförderungsgesetzes eine Änderung anstand. Zuvor war es nämlich verboten, Kunden innerhalb von Deutschland mit einem Fernbus zu befördern. Im Jahr 2013 wurde die Liberalisierung des Marktes mit einem neuen Bundesförderungsgesetz beschlossen.

GoBus gegründet und zu FlixBus umbenannt

Diese Veränderung führte dazu, dass die drei Herren Schwämmlein, Krauss und Engert Ende Juni 2012 in München das Unternehmen GoBus gründeten, das ein paar Monate später in FlixBus umbenannt wurde. Zu Beginn fuhren vier tägliche Linien in Süddeutschland. Innerhalb weniger Wochen wurden die Strecken massiv weiter ausgebaut.

Der Wettbewerb hat jedoch auch nicht geschlafen. Das Unternehmen MeinFernbus konnte im Jahr 2014 noch mehr Fahrgäste transportieren als der FlixBus. In Summe wurden von beiden Unternehmen bereits mehr als 10 Millionen Fahrgäste befördert. Die Gründer von MeinFernbus und FlixBus beschlossen im Jahr 2015 die beiden Unternehmen zu fusionieren und das Liniennetz zusammenzuführen. Der Name wurde bald danach in Flixmobility umbenannt.

FlixBus Bedürfnisse von Menschen

Die Idee war völlig neu in der Branche

FlixBus hat keine eigenen Busse und Fahrer, dafür zahlreiche regionale Buspartner, die als Subunternehmer arbeiten. Alles wird über eine zentrale digitale Online-Vertriebsplattform gesteuert. Dahinter stehen sehr viel Koordination und Planung. Der gesamte Betrieb wird zentral und digital gesteuert. Jeder Fahrplan wird designed, Betriebskonzepte für Buspartner optimiert und Fahrerwechsel auf langen Strecken geplant,  genauso wie der gesamte Fahrkartenkauf und die Kundenbetreuung. Eigentlich ist das Unternehmen ein Plattformunternehmen, bei dem Busverbindungen vermarktet werden. Die IT ist kundenfreundlich, die Busse modern ausgestattet und die Preise günstig. Ein perfektes Erfolgsrezept. Auf großen Komfort wird verzichtet. Es gibt eine Toilette sowie WLAN in den Bussen, jedoch keine First Class-Ausstattung oder mehr Beinfreiheit.

Zwei wesentliche Trends erkannt

Junge Menschen haben ein gesteigertes Bewusstsein für klimafreundliches Reisen. Das ist mit Bussen im Vergleich zu Autos oder Flugzeugen gegeben. Und sie sind günstig. FlixBus gerät immer wieder in Kritik, die bestehenden Busunternehmen auszubeuten und schlecht zu bezahlen. Dr. Richard fährt seit 2014 die Linie Wien-Graz und Flughafen Wien-Graz mit eigenen Bussen und eigenem Personal. FlixBus verkauft nur die Tickets. Dr. Richard verdient auf Provisionsbasis und sagt, dass er es nicht so lange machen würde, wenn es sich nicht wirtschaftlich für ihn auszahlen würde.

Flix Bus Trends erkannt

Die Zeichen der Zeit erkannt

Das Unternehmen FlixBus hat einen geschätzten Wert von 3 Milliarden Dollar. Da natürlich speziell in der Gründungsphase Investitionen notwendig waren, sind heute Schwämmlein, Krauss und Engert nicht mehr die alleinigen Eigentümer des Unternehmens. Es ist bekannt, dass sich der Automobilhersteller Daimler und die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck am Unternehmen beteiligt haben. In weiterer Folge haben auch die Beteiligungsgesellschaft General Atlantic sowie Silver Lake in Flixmobility investiert. Im Jahr 2022 wurde der Unternehmensname wieder geändert und firmiert jetzt nur noch unter dem Namen Flix.

Die Gründer bezeichnen die Stärke im gesamten Team und die Kooperation mit Buspartnern als extrem ausschlaggebend für ihren Erfolg. Der Bus wird ziemlich sicher auch noch in Zukunft fahren. Pünktlich, so hoffen die Fahrgäste immer.