Umsatz: 7,5 Milliarden Euro (Stand 2022)

Mitarbeiter: 32.000 (Stand 2023)

Unternehmenszentrale: Coburg, Deutschland

Die Brose Fahrzeugteile SE & Co. KG, ansässig in Coburg, ist ein Zulieferer für die Automobilindustrie. Das Unternehmen ist der viertgrößte Automobilzulieferer in Familienbesitz. Jeder zweite Neuwagen weltweit ist mit mindestens einem Brose Produkt ausgestattet. Innerhalb der Brose-Unternehmensgruppe, die ihren Einfluss an 68 Standorten in 24 Ländern geltend macht, erfolgt die Entwicklung und Produktion von mechatronischen Komponenten und Systemen für Fahrzeugtüren, -sitze und Karosserien.

Brose Fahrzeugteile SE & Co. KG hat breites Kundenspektrum

Das breite Kundenspektrum umfasst etwa 80 Automobilhersteller, etwa 40 Automobilzulieferer sowie rund 50 Hersteller von E-Bikes. Im Jahr 2023 beschäftigte das Familienunternehmen weltweit etwa 32.000 Mitarbeiter, einschließlich des Joint Ventures Brose Sitech.

Im Geschäftsjahr 2022 verzeichnete die Gruppe einen Umsatz von beachtlichen 7,5 Milliarden Euro. Neben diesen beeindruckenden Leistungen ist die Brose-Gruppe als Hauptsponsor der Basketballmannschaft Brose Bamberg engagiert.

Brose Start mit Kreide auf Asphalt geschrieben. Davor ein paar Wanderschuhe

Unternehmensanfänge von Brose

Max Brose eröffnete am 4. März 1908 in Berlin ein Handelsgeschäft für Automobilzubehör und agierte gleichzeitig als Generalvertreter des Karosseriebau-Unternehmens seines Vaters in Wuppertal. Nach dem Ersten Weltkrieg gründete er am 14. Juni 1919 zusammen mit Ernst Jühling in Coburg das Metallwerk Max Brose & Co, eine offene Handelsgesellschaft. Die Firma konzentrierte sich auf die Herstellung von Metallwaren, Werkzeugen und Materialien für Kraftfahrzeuge und Flugzeuge.

Ihre Produktpalette erstreckte sich von Beleuchtungen und Wagenhebern bis hin zu Fenster-Kurbelapparaten, die später auch für Busse und Bahnen hergestellt wurden. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Produktion auf Wehrmacht-Einheitskanister umgestellt. Brose beschäftigte damals zeitweise bis zu 900 Mitarbeiter, darunter auch Zwangsarbeiter.

Mai 1945 bis Ende des 20. Jahrhunderts

Nach Kriegsende stand das Unternehmen von 1945 bis 1948 unter Treuhandverwaltung der US-Militärregierung. In dieser Zeit produzierte Brose Haushaltsgegenstände, bevor es sich ab 1953 diversifizierte und die Produktion der Reiseschreibmaschine „Brosette“ aufnahm. Nach über 40.000 Maschinen wurde die Produktion 1958 eingestellt. Der Fokus lag fortan auf der Automobilzulieferung.

Weitere bedeutende Geschäftsbereiche wie die Sitzsysteme wurden in den folgenden Jahren etabliert. Im Jahr 1982 wurde die Firma in Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG umgewandelt. Trotz Herausforderungen in den 1970er Jahren, darunter Personalentlassungen und eine Produktionsumstellung, erlebte Brose eine erneute Expansion. Investitionen und neue Werke stärkten die Position des Unternehmens, das sich insbesondere auf dem Gebiet der Elektronik und digitalen Technologien weiterentwickelte.

Viele weiße Elektrofahrräder stehen hintereinander

Von Übernahmen bis zur Elektromobilität

Im 21. Jahrhundert erweiterte sich das Familienunternehmen Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG durch strategische Übernahmen deutlich. Im Jahr 2002 wurden die Schließsystem-Aktivitäten von Robert Bosch übernommen, gefolgt von der Akquisition des Fensterhebergeschäfts von Maxion Sistemas in Brasilien 2004 und dem Erwerb von 40 % der Unternehmensanteile des türkischen Fensterheber-Herstellers Pressan A.S. im Jahr 2005.

Unternehmensleitung von Jürgen Otto

Nachdem Michael Stoschek 2005 die Geschäftsführung an Jürgen Otto übergab, erlebte Brose das erfolgreichste Geschäftsjahr seiner Geschichte. Im April 2008 erweiterte Brose sein Produktportfolio durch den Kauf der Elektromotorensparte der Continental AG, wodurch die neue Geschäftseinheit Motoren entstand und die Mitarbeiterzahl von knapp 10.000 auf über 14.000 stieg.

Das Unternehmen gliedert sich seitdem in die drei Geschäftsbereiche Sitz, Tür und Antriebe. In den folgenden Jahren verstärkte Brose sein internationales Engagement, insbesondere in Asien, eröffnete Fertigungsstätten in China und Indien und etablierte sich als eines der größten Familienunternehmen im globalen Automobilzuliefersektor.

Produktionshalle in dem in riesigen roten Buchstaben brose steht
Oliver Bunic/Bloomberg via Getty Images

Elektromobilität und Nachhaltigkeit der Brose Fahrzeugteile SE & Co. KG

Seit 2014 hat sich die Tochtergesellschaft Brose Antriebstechnik GmbH & Co. KG erfolgreich auf die Entwicklung und Produktion von Antrieben für Elektrofahrräder konzentriert. Mit Mittelmotor-Systemen, die unterschiedliche Leistungs- und Unterstützungsstufen bieten, hat Brose in diesem neuen Marktsegment Fuß gefasst und arbeitet mit fast 30 führenden E-Bike-Herstellern weltweit zusammen.

Im Jahr 2021 erreichte Brose einen Marktanteil von etwa 10 %, vor allem im Bereich hochpreisiger Mountainbikes. Die angebotenen Systeme für 2021 zeichnen sich durch verschiedene Gehäusevarianten, Unterstützungs-Drehmomente und Geschwindigkeitsklassen aus. Gemeinsam ist allen Systemen eine Leistung von 250 W und eine Akku-Nennspannung von 36 Volt. Der Schritt in Richtung Elektromobilität zeigt Broses Engagement für innovative Technologien und nachhaltige Fortschritte in der Mobilitätsbranche.