Umsatz: 67,5 Millionen Euro (Stand 2022)

Mitarbeiter: rund 480 Mitarbeiter (Stand 2022)

Unternehmensstandort: Nagold, Deutschland

Rolf Benz steht seit 1964 für exklusive Polstermöbel „Made in Germany“ und hat sich als eine der führenden Designmarken weltweit etabliert. Mit Sitz im beschaulichen Nagold, am Rande des Schwarzwalds, verbindet das Unternehmen Tradition mit Innovation. Von der revolutionären Sofalandschaft „Addiform“ bis hin zu modularen Sofasystemen setzt Rolf Benz Maßstäbe in der Möbelbranche.

Die Gründung und die ersten Erfolge von Rolf Benz

1964 gründete der junge Polsterer Rolf Benz im Alter von 31 Jahren sein Unternehmen in Nagold. Sein Gespür für Zeitgeist und Bedürfnisse machte ihn schnell erfolgreich. Die „Addiform“, ein flexibles und kombinierbares Sofasystem, revolutionierte das klassische deutsche Wohnzimmer, das bis dahin von Einzelsofas und Sesseln dominiert wurde.

Mit der „Pluraform“ brachte das Unternehmen ein weiteres Erfolgsmodell auf den Markt, das sich durch seine modulare Bauweise auszeichnete. Diese Möbel entsprachen der Lebenswelt der 1960er Jahre, in der der Fernseher zunehmend zum Mittelpunkt des Wohnzimmers wurde.

Die 1970er Jahre: Modulare Möbel und internationale Präsenz

In den 1970er Jahren setzte Rolf Benz verstärkt auf modulare Möbelkonzepte, die sich flexibel an die Bedürfnisse der Nutzer anpassten. Diese Möbel spiegelten den Wunsch nach mehr Variabilität im Wohnbereich wider und waren ein Ausdruck der sich wandelnden Lebensstile. Der Erfolg solcher Designs, die sowohl funktional als auch ästhetisch überzeugten, unterstrich die Innovationskraft des Unternehmens.“

Zudem begann Rolf Benz, sich international zu etablieren. Regelmäßige Auftritte auf der renommierten Möbelmesse in Köln (IMM Cologne) verschafften der Marke größere Sichtbarkeit und ebneten den Weg für die spätere Expansion in internationale Märkte.

Gleichzeitig wurden die Produktionskapazitäten in Nagold erweitert, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Diese Entwicklungen trugen dazu bei, Rolf Benz als führendes Unternehmen für modernes Möbeldesign zu positionieren.

viele bunte Sitzsäcke an einem Strand mit bunten Sonnenschirmen

Die 1980er Jahre: Prestige und Status von Rolf Benz

In den 1980er Jahren festigte Rolf Benz seinen Ruf als Anbieter hochwertiger Möbel im Premiumsegment. Modelle wie das „Maßstäbe“-Sofa wurden zu Sinnbildern für Luxus und Eleganz und setzten neue Standards in der Branche. Das Unternehmen erhielt zunehmend Aufmerksamkeit auf internationalen Designmessen und wurde für seine innovativen und handwerklich präzisen Möbelkollektionen ausgezeichnet.

Diese strategische Ausrichtung trug wesentlich dazu bei, dass die Marke Rolf Benz als Synonym für gehobene Wohnkultur und exklusives Möbeldesign wahrgenommen wurde – ein Status, den sie bis heute innehat.

Rolf Benz: Krisen und Veränderungen in den 1990er Jahren

Trotz des Erfolgs in den 1980er Jahren musste sich das Unternehmen in den 1990er Jahren großen Herausforderungen stellen. 1999 zog sich der Gründer Rolf Benz nach wirtschaftlichen Turbulenzen aus dem Unternehmen zurück.

Dennoch blieb die Marke bestehen und schärfte zu Beginn der 2000er Jahre ihre Identität neu. Unter neuer Führung fokussierte sich das Unternehmen auf Werte wie Qualität, Nachhaltigkeit und Individualität.

Innovation auf einem Bildschirm und zwei Hände auf der Tastatur

Innovation und Modularität im neuen Jahrtausend

Mit dem Eintritt ins 21. Jahrhundert verstärkte der Möbelproduzent seine internationale Ausrichtung und setzte auf innovative, modulare Konzepte. Modelle wie „Dono“ und „Tondo“ kombinierten Komfort, Design und Variabilität.

Diese Produkte spiegeln die Philosophie des Unternehmens wider: Sofas, die sich individuell an die Bedürfnisse und Raumgegebenheiten der Kunden anpassen lassen.

Design und Handwerkskunst „Made in Germany“ von Rolf Benz

Das Unternehmen bleibt seiner Maxime treu: höchste Qualität durch handwerkliche Präzision. Die Möbel werden bis heute überwiegend in Handarbeit in Nagold und Umgebung gefertigt.

Mit über 200 Stoffen und 100 Lederarten bietet das Unternehmen seinen Kunden nahezu unbegrenzte Möglichkeiten der Individualisierung. Das Qualitätssiegel „Made in Germany“ ist dabei ein Kernbestandteil der Markenidentität.

Rolf Benz freistil auf einem Plakat und viele bunte Unterschriften und Zeichnungen
Florian G Seefried/Getty Images Entertainment via Getty Images

Rolf Benz heute: Zukunftsorientiert und nachhaltig

Heute gehört das Unternehmen zur Hüls-Gruppe und beschäftigt rund 480 Mitarbeiter. Die Möbel werden in über 50 Länder exportiert, was die internationale Bedeutung des Unternehmens unterstreicht. Aktuelle Modelle wie „Nuvola“ oder „Addit“ stehen für modernen Wohnkomfort und zeitloses Design.

Gleichzeitig engagiert sich das Unternehmen für Nachhaltigkeit und setzt auf langlebige Materialien und kurze Transportwege.

Fazit

Der Möbelproduzent hat es geschafft, über Jahrzehnte hinweg eine Brücke zwischen Tradition und Moderne zu schlagen. Vom revolutionären Sofakonzept der 1960er Jahre bis hin zu modularen Systemen für das 21. Jahrhundert bleibt das Unternehmen ein Symbol für exzellente Handwerkskunst und visionäres Design. Mit seiner Fähigkeit, auf gesellschaftliche Veränderungen zu reagieren, hat Rolf Benz nicht nur die Möbelwelt, sondern auch das Lebensgefühl vieler Generationen geprägt.